Vernetzte und autonome Elektromobilität
Die Geschichte der Elektromobilität ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Und trotzdem ist sie auf einem guten, wenn auch längeren Weg. Die Politik in Berlin kommt mit einer Unterstützung für die Elektromobilität nur langsam voran. Doch die Autoindustrie hält inzwischen einige E-Autos und Plug-In-Hybride bereit.
Von Jens Stoewhase
Gleichzeitig nimmt ein anderer Trend deutlich an Fahrt auf. Die Vernetzung von Fahrzeugen mit der Umwelt, zwischen den Fahrzeugen selbst sowie dem Auto und dem Menschen sind ganz klar auf der IAA 2015 in Frankfurt zu sehen gewesen. Im Umfeld der Automesse sprachen sowohl die Autobauer als auch die Zulieferer, wie Bosch und Conti, von der Zukunft: Die Mobilität wird vernetzt, autonom und elektrisch.
Und die ersten Anzeichen sind schon zu erkennen bzw. ganz real. Die bessere Planung für die optimale Route mit passenden Ladepunkten an der Strecke, das ist ein fast schon klassisches Anwendungsbeispiel für vernetzte E-Mobilität. Dafür gibt es bereits Smartphone-Apps oder Lösungen in den Fahrzeugen. Die Autopilot-Funktion und die Over-The-Air-Updates der Software von Tesla sind weitere Beispiele. BMWs Connected Drive funktioniert sowohl für die elektrische als auch die Verbrennerflotte der Bayern. Elektromobilität wird also eine smarte und vernetzte Mobilität – und das schneller als gedacht.
Das zeigt sich auch in der Forschung und Entwicklung. Google setzt mit seinen autonom fahrenden Microautos direkt auf den elektrischen Antrieb und verzichtet dabei auf Lenkrad und Bremse. Auch in der Gerüchteküche von Apple greift man angeblich auf den elektrischen Antriebstrang als wichtige Zutat zurück. Der iPhone-Hersteller plant angeblich ein komplett eigenes eFahrzeug. Bei öffentlichen Tests in einem Park von Singapur setzten die Forscher auf elektrisch angetriebene und autonom fahrende Golfkarts.
Die Elektromobilität und die Vernetzung befruchten sich in ihrer Entwicklung also permanent und gegenseitig. Apps, neue Services für die Passagiere, Start-ups und Daten werden für die Entwicklung der deutschen Automobil- und Mobilitätsindustrie dabei die maßgeblichen Treiber sein. Am Ende werden wir Autonutzer in einer komplett neuen Welt der Mobilität aufwachen.
Das vernetzte Auto ist keine Zukunftsmusik mehr. Längst lassen sich Smartphones mehr oder weniger gut mit dem Fahrzeug verbinden. Hier arbeiten die Autobauer, aber auch Apple und Google an neuen Systemen, die bereits in den ersten Neuwagen 2016 zu sehen sein werden.